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Permakult Logo

🌱 Permakult Manifest für eine lebendige Gesellschaft


1. Einleitung: Warum Permakult?

Unsere Gesellschaft steht an einem Wendepunkt. Wir erleben Krisen ökologisch, sozial, digital die unsere Lebensgrundlagen, Beziehungen und Möglichkeiten bedrohen. Gleichzeitig eröffnet jeder Wandel Chancen für neue Formen des Zusammenlebens.

Permakult ist eine Initiative, die die Prinzipien der Permakultur auf unsere Gesellschaft überträgt. Wir sehen die Gesellschaft als lebendiges Ökosystem, in dem Menschen, Ideen, Ressourcen und Energie in Kreisläufen wirken können.

Permakult ist kein Dogma, sondern ein Werkzeugkasten: wer aufmerksam hinsieht, kann gestalten, regenerieren und verbinden.


2. Ethik: Das Fundament unserer Initiative

Unsere Arbeit gründet auf drei zentralen ethischen Grundsätzen:

  • Sorge für die Erde: Wir schützen unsere Lebensgrundlagen natürliche, digitale und soziale und gestalten Strukturen, die regenerativ wirken.
  • Sorge für die Menschen: Wir achten einander, fördern Solidarität, Care und Selbstwirksamkeit.
  • Fair teilen: Ressourcen, Wissen und Verantwortung werden transparent und gerecht verteilt.

Diese Ethik bildet die Basis für alle Projekte, Kooperationen und Räume, die wir schaffen.


3. Visualisierung der Permakultur-Prinzipien

Permakultur-Prinzipien
Quelle: permacultureprinciples.com Creative Commons Lizenz CC BY-NC-ND 2.5 AU


4. Die 12 Prinzipien der Permakultur in gesellschaftlicher Anwendung

1. Observe & Interact Beobachte und handle

Veränderung beginnt mit Wahrnehmung. Wer aufmerksam hinsieht, erkennt Muster, Beziehungen und Bedürfnisse, die sonst verborgen bleiben. Gesellschaftlich heißt das: zuhören, bevor man handelt; beobachten, bevor man eingreift. So entstehen Lösungen, die wirklich tragen.

2. Catch & Store Energy Energie sammeln & speichern

Alles Lebendige braucht Reserven. Ohne gespeicherte Energie kann keine Kultur Krisen überstehen. Energie kann Wissen, Vertrauen, Gemeinschaft oder materielle Ressourcen sein das, was uns nährt, wenn Zeiten schwierig werden.

3. Obtain a Yield Ernte erzielen

Jede Handlung muss Früchte tragen, sonst ist sie nicht nachhaltig. Doch Ertrag ist mehr als Geld: Freude, Sinn, Fürsorge und Freiheit sind ebenso Ernten. Eine Gesellschaft, die keinen Ertrag für ihre Menschen bringt, ist eine Plantage, kein Garten.

4. Apply Self-Regulation & Accept Feedback Selbstregulation & Feedback

Systeme bleiben gesund, wenn sie Rückkopplung annehmen. Kritik und Grenzen sind nicht Bedrohung, sondern Nahrung für Entwicklung. Gesellschaftlich bedeutet das: Strukturen, die zuhören, sich korrigieren und lernen, sind resilienter als starre Hierarchien.

5. Use & Value Renewable Resources Erneuerbare Ressourcen nutzen

Erneuerung ist der Pulsschlag des Lebens. Fossiles Denken sei es Öl oder alte Machtstrukturen verbraucht, bis nichts bleibt. Regenerative Systeme nähren sich selbst und bleiben offen für Neues.

6. Produce No Waste Erzeuge keinen Abfall

Abfall ist ein Symptom von Getrenntheit. In Wirklichkeit ist alles Ressource für etwas anderes. Gesellschaftlich heißt das: niemand ist überflüssig, keine Idee ist wertlos, kein Moment ist verloren.

7. Design From Patterns to Details Vom Muster ins Detail

Muster sind die großen Bewegungen: Kreisläufe, Rhythmen, Geschichten. Erst wenn wir sie verstehen, lohnt sich der Blick auf Details. Gesellschaftlich heißt das: zuerst Prinzipien klären, dann Strukturen entwerfen.

8. Integrate Rather Than Segregate Integrieren statt trennen

Vielfalt lebt von Verbindung. Systeme, die ihre Teile isolieren, verarmen; Systeme, die integrieren, blühen auf. Gesellschaftlich heißt das: Unterschiede nicht ausgrenzen, sondern als Ergänzung verstehen.

9. Use Small & Slow Solutions Kleine & langsame Lösungen

Dauerhafte Veränderungen wachsen organisch. Das Große entsteht aus vielen kleinen Schritten. Gesellschaftlich bedeutet das: Graswurzelarbeit, Experimentieren, geduldiges Wachsen nicht Revolution von oben.

10. Use & Value Diversity Vielfalt schätzen

Monokulturen sind verletzlich. Vielfalt bedeutet Resilienz in der Natur wie in der Gesellschaft. Unterschiedliche Perspektiven, Kulturen und Ideen schaffen die Kraft, mit Wandel umzugehen.

11. Use Edges & Value the Marginal Ränder wertschätzen

Am Rand entsteht Neues: wo Wälder und Wiesen sich berühren, wo Kulturen sich mischen, wo Minderheiten leben. Ränder sind nicht Abfallzonen, sondern Orte der Kreativität. Gesellschaftlich heißt das: Räume für das Ungewöhnliche, das Ungehörte, das Experimentelle öffnen.

12. Creatively Use & Respond to Change Wandel kreativ nutzen

Veränderung ist unvermeidlich. Wer sie fürchtet, wird von ihr überrollt; wer sie kreativ nutzt, gestaltet Zukunft. Gesellschaftlich bedeutet das: Krisen sind Chancen, Wandel ist Bewegung, Transformation ist Lebenskraft.


5. Die gesellschaftlichen Beete: Handlungsfelder

Wir unterstützen und gestalten gesellschaftliche Felder, die sich wie Beete in einem Garten gegenseitig nähren. Alle Strukturen sind partizipativ, kollaborativ und dezentral organisiert:

  • Ernährung & Commons-Ökonomie: SoLaWis, Foodcoops, Tauschnetzwerke, lokale Ernährungssouveränität, gemeinschaftlich getragene Bildung zu nachhaltiger Landwirtschaft
  • Wohnen & Gemeinschaft: Baugenossenschaften, Wohnprojekte, Ökodörfer, Co-Housing, inklusive Gemeinschaften, basisdemokratische Entscheidungen
  • Politik & Organisation: Konsensdemokratie, Soziokratie, partizipative Bürgerräte, transparente und gemeinschaftlich ausgehandelte Regeln
  • Bildung & Wissen: Freie Schulen, Skill-Sharing, Open Source, Umweltbildung, Mentoring, interkultureller Austausch, selbstbestimmte Lernräume
  • Digitale Infrastruktur: Selbstgehostete Kommunikation, Plattform-Kooperativen, Open-Source-Hardware, kollaborative digitale Tools
  • Gesundheit & Care: Community Care, Therapie-Kollektive, psychische Gesundheit, Achtsamkeit, Stressbewältigung, gemeinschaftlich organisierte Pflege
  • Kultur & Kreativität: Offene Bühnen, Community-Medien, Festivals, kreative Labs, Förderung individueller und kollektiver Kreativität in gemeinschaftlicher Mitbestimmung
  • Ökologische Resilienz & Umweltbildung: Naturschutzprojekte, Urban Gardening, Wiederaufforstung, Kreislaufwirtschaft, partizipative Sensibilisierung für ökologische Zusammenhänge
  • Wirtschaftliche Resilienz & Selbstversorgung: Genossenschaftliche Energieerzeugung, Reparaturwerkstätten, Zeitbanken, soziale Währungen, lokale Kreisläufe in gemeinschaftlicher Kontrolle
  • Recht & Gemeinwohlorientierte Governance: Gemeinschaftlich ausgehandelte Richtlinien für faire Ressourcennutzung, partizipative Beratung für Projekte, Förderung gemeinwohlorientierter Initiativen ohne hierarchische Machtpositionen

Abgrenzung

Wir grenzen uns bewusst ab von hierarchischen, autoritären oder zentralisierten Strukturen, von Profitmaximierung auf Kosten von Gemeinschaft und Umwelt, von Diskriminierung, Ausschluss oder Manipulation. Unser Fokus liegt auf Solidarität, Partizipation und gemeinschaftlicher Selbstorganisation, die ökologische und soziale Resilienz stärken.


6. Erstes Saatgut-Projekt: Unser Matrix-Server

Unser erster Schritt ist ein selbstverwalteter, offener Kommunikationsraum. Er bietet Platz für Projekte, Coops und Initiativen, die unsere Prinzipien teilen. Transparent finanziert und solidarisch getragen, soll er als digitales „Beet“ wachsen, in dem Austausch, Vertrauen und Gemeinschaft gedeihen.


7. Gemeinschaft & Zusammenarbeit

Wir arbeiten nach Konsensprinzipien, praktizieren Feedbackkultur und achten Care-Strukturen. Vielfalt ist Stärke, Experimente sind willkommen, und jeder Beitrag wird geschätzt.


8. Vision: Gesellschaft als lebendiges Ökosystem

Unsere Vision ist eine Gesellschaft, die regeneriert, verbindet und wächst wie ein gesunder Waldgarten. Wandel wird als Chance verstanden, Kreativität als Motor der Transformation. Kein Dogma, sondern ein lebendiger Prozess der sich stetig weiterentwickelt.


9. Aufruf / Einladung

Wir laden Naturfreund:innen, Anarchist:innen, Commons-Liebhaber:innen, Tech-Communities und Transformationsaktive ein:
Seid Teil von Permakult. Lasst uns gemeinsam säen, pflegen und ernten im digitalen Raum, in unseren Projekten, in unserer Gesellschaft.
Werdet Mitgärtner:innen eines lebendigen Ökosystems.